Washington (Reuters) – Inmitten der Verwüstungen nach den verheerenden Tornados in den USA gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Die Zahl der Toten ist vermutlich deutlich geringer als angenommen. Bislang ging der Gouverneur des Bundesstaates Kentucky, Andy Beshear, davon aus, dass über Hundert Menschen den Wirbelstürmen zum Opfer gefallen sein könnten. Ein Großteil der Toten sollte demnach mit bis zu 70 befürchteten Toten auf eine Kerzenfabrik in Mayfield in Kentucky entfallen. Ein Sprecher des Betriebes sprach am Sonntagabend auf Reuters-Anfrage aber von deutlich niedrigeren Zahlen, es gebe acht bestätigte Todesfälle, acht weitere Mitarbeiter würden vermisst. “Einer ist schon zuviel, aber Gott sei Dank stellt sich die Zahl der Opfer als sehr, sehr viel kleiner heraus”, sagte Sprecher Bob Ferguson.
US-Präsident Joe Biden erklärte Kentucky inzwischen zum Katastrophenfall und legte damit die Voraussetzungen für Bundeshilfen. Die Aufräumarbeiten und die Bergung von Toten und Verletzten kamen am Wochenende nur mühsam voran. Während Rettungskräfte die Trümmerfelder in dem besonders schwer betroffenen Kentucky und in weiteren Regionen auf der Suche nach Opfern durchkämmten, mussten zahlreiche Überlebende weiter ohne Obdach, Wasser und Strom auskommen.
Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes fegten in der Nacht zum Samstag 36 Tornados durch die Bundesstaaten Illinois, Kentucky, Tennessee, Missouri, Arkansas und Mississippi. Laut Beshear hinterließ ein Tornado auf einer Strecke von 365 Kilometern eine Spur der Verwüstung. Die Wirbelstürme zerstörten Wohnhäuser, Fabriken und Lagerhallen. Einige der schwersten Schäden wurden aus Mayfield gemeldet, einer Stadt mit rund 10.000 Einwohnern im Westen Kentuckys. Präsident Biden kündigte an, die Umweltbehörde solle untersuchen, welche Rolle der Klimawandel bei den Wirbelstürmen gespielt haben könne.