Expertenrat warnte vor Gefährdung der Gesundheitsversorgung durch Omikron

Berlin (Reuters) – Die Corona-Expertenkommission der Bundesregierung rechnet mit einer erheblichen Belastung des Gesundheitssystems durch die schnelle Ausbreitung der Omikron-Virus-Variante.

“Trotz einer reduzierten Hospitalisierungsrate ist bei sehr hohen Inzidenzwerten aufgrund des hohen zeitgleichen Aufkommens infizierter Patient:innen mit einer erheblichen Belastung und regional auch Überlastung der Krankenhäuser und der ambulanten Versorgungsstrukturen (Praxen, Ambulanzen, Tageskliniken) und dem öffentlichen Gesundheitsdienst zu rechnen”, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten zweiten Stellungnahme des Gremiums.

Da auch Geimpfte wieder infiziert würden, könnten Ansteckungen in der Belegschaften von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und ambulanten Versorgungsstrukturen für Personalprobleme sorgen. “Ein hohes Patientenaufkommen kombiniert mit akutem Personalmangel kann innerhalb von kurzer Zeit die allgemeine medizinische Versorgung in Deutschland gefährden”, heißt es in der Stellungnahme der 19 Experten. Darauf müsse man sich einstellen, etwa mit verkürzten Quarantänezeiten, durch eine Verschiebung planbarer Eingriffe und einer Umverteilung von Personal.

Das Expertengremium schließt sich zudem der Haltung des Gesundheitsministeriums an, dass Omikron zeitnah flächendeckend dominant werden wird.

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