Straßburg/Brüssel (Reuters) – Die Europäische Union (EU) ist nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der Lage, eine teilweise Unterbrechung der Gasimporte aus Russland zu verkraften.
“Unsere Modelle zeigen, dass wir bei einer teilweisen Unterbrechung oder einem weiteren Rückgang der Gaslieferungen durch Gazprom auf der sicheren Seite sind”, sagte von der Leyen am Dienstag vor Reportern in Straßburg. Ein vollständiger Stopp würde aber immer noch zusätzliche Maßnahmen erfordern. Die EU habe daher mit wichtigen LNG-Lieferanten über eine Erhöhung der Gas- und Flüssiggaslieferungen (LNG) gesprochen. “Diese Bemühungen zahlen sich jetzt eindeutig aus.” Japan habe sich dazu bereit erklärt. Auch die Entwicklung der Infrastruktur in den letzten Jahren habe dazu geführt, dass Europa besser gerüstet sei, um Gas und Strom zwischen den Ländern zu verteilen.
Die EU-Vorschriften geben vor, dass die Mitgliedsstaaten einer Gasversorgungskrise auch mit staatlichen Eingriffen begegnen können – unter anderem mit der Einschränkung von Industrieanlagen, um die Gasversorgung der Haushalte zu priorisieren. Russlands militärische Aufrüstung an der Grenze zur Ukraine unterstreiche die Notwendigkeit für Europa, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, erklärte von der Leyen. Dies werde durch die geplante Umstellung auf erneuerbare Energien unterstützt.