Bessere Stimmung in Frankreichs Wirtschaft – Industrie verliert Fahrt

Paris (Reuters) – Die Stimmung der französischen Wirtschaft hat sich im Februar spürbar aufgehellt.

Das Barometer für das Geschäftsklima – von Industrie über Bau und Dienstleistern bis hin zum Handel – kletterte um fünf auf 112 Punkte, wie das nationale Statistikamt Insee am Mittwoch mitteilte. Der Index liegt damit auf dem höchsten Stand seit November und weit über dem langjährigen Durchschnitt von 100 Zählern. Das Barometer allein für die Industrie sank wie von Ökonomen erwartet leicht von 113 Zählern auf 112 Punkte. Am Bau, bei den Dienstleistern und im Einzelhandel hingegen ging es bergauf.

Auch in Deutschland hat sich die Stimmung der Unternehmen im Februar verbessert, wie der Ifo-Geschäftsklimaindex jüngst zeigte. Allerdings war die Eskalation der Ukraine-Krise noch nicht in den Umfragen von Ifo oder Insee enthalten. Der Konflikt dürfte bei Firmen und Verbrauchern für Unsicherheit sorgen, da die Energiepreise weiter steigen könnten.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire sagte allerdings, die Sanktionen des Westens gegen Russland hätten relativ begrenzte Auswirkungen auf die französische Wirtschaft. Er sagte RMC Radio und BFM TV, dass er die Entwicklung der Ölpreise beobachte und dass man die französischen Verbraucher vor steigenden Energiepreisen schützen müsse. “Wir müssen unsere Versorgung breiter aufstellen”, erklärte Le Maire und betonte, dass Frankreich zu 20 Prozent von russischem Gas abhänge.

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