USA stufen Militäreinsatz gegen Rohingya in Myanmar als Völkermord ein

Washington (Reuters) – Die USA haben die Gewalt gegen die Rohingya-Minderheit in Myanmar offiziell als Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft.

Die Angriffe des Militärs seien “umfassend und systematisch”, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Montag am Holocaust Memorial Museum in Washington. Aus den verfügbaren Belegen könne auf eine eindeutige Absicht geschlossen werden, die überwiegend muslimische Minderheit auszulöschen. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Sonntag zuerst von den Plänen berichtet. Ein hochrangiger Mitarbeiter wurde dabei mit den Worten zitiert: “Nun wird es dem Militär schwerer fallen, weitere Menschenrechtsverletzungen zu begehen.”

Myanmars Streitkräfte begannen 2017 einen Einsatz, bei dem mindestens 730.000 Rohingya aus ihren Heimatorten ins benachbarte Bangladesch vertrieben wurden. Sie berichteten von Morden, Massenvergewaltigungen und Brandstiftung. Eine von den UN eingesetzte Untersuchungskommission kam 2018 zu dem Schluss, dass die Militäraktion “völkermörderische Handlungen” beinhaltete. Im Jahr 2021 übernahm das Militär in Myanmar die Macht im Lande.

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