IS-Miliz bekennt sich zu Anschlag in Masar-i-Scharif

Kabul (Reuters) – Bei neuen mutmaßlichen Bombenanschlägen in Afghanistan hat es zahlreiche Opfer gegeben.

In Masar-i-Scharif wurden bei einer Explosion in einer schiitischen Moschee laut Gesundheitsbehörde mindestens elf Menschen getötet und mehr als 30 verletzt. Die radikal-islamische IS-Miliz bekannte sich auf Telegram zu diesem Attentat. Bei einer weiteren Explosion in Kundus, das ebenfalls im Norden Afghanistans liegt, wurden nach Behördenangaben mindestens elf weitere Menschen getötet oder verletzt. Die Opfer seien in Krankenhäuser in Kundus eingeliefert worden. Wo sich die Explosion ereignete und was ihr Grund war, wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Die Detonationen fanden während des islamischen Fastenmonats Ramadan statt. Erst am Dienstag waren bei einem Bombenanschlag auf ein Gymnasium in einem überwiegend von Angehörigen der schiitischen Hasara-Minderheit bewohnten Viertel der Hauptstadt Kabul mindestens sechs Menschen getötet und elf verletzt worden.

Schiitische Muslime sind in Afghanistan häufig Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten-Gruppen wie der Miliz Islamischer Staat (IS), die sich bereits zu mehreren Anschlägen bekannt hat. Die islamistischen Taliban hatten nach dem Abzug der internationalen Truppen im August wieder die Macht in Afghanistan übernommen. Experten befürchten, dass es wegen der Rivalität mit anderen Extremistengruppen zu noch mehr Gewalt kommen könnte.

(Bericht vom Reuters-Büro Kabul, geschrieben von Christian Götz, Sabine Ehrhardt; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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