Tokio (Reuters) – Die Staats- und Regierungschefs von Japan, Indien, Australien und den USA haben bei Ihrem Gipfeltreffen in Japan ihre gemeinsame Haltung für die Notwendigkeit eines freien Indo-Pazifik-Raums betont.
“Russlands Angriff auf die Ukraine macht die Bedeutung dieser Ziele der grundlegenden Prinzipien der internationalen Ordnung, der territorialen Integrität und der Souveränität nur noch deutlicher. Das Völkerrecht und die Menschenrechte müssen immer verteidigt werden, egal wo auf der Welt sie verletzt werden”, sagte US-Präsident Joe Biden am Dienstag in Tokio. Der japanische Regierungschef Fumio Kishida erklärte, die russische Invasion erschüttere “die Grundlage der internationalen Ordnung” und stelle eine direkte Herausforderung für die Grundsätze der Vereinten Nationen (UN) dar. “Wir sollten nicht zulassen, dass ähnliche Dinge in der indo-pazifischen Region geschehen”, sagte er.
Der indische Staatschef Narendra Modi ging in seinen Ausführungen nicht auf die Ukraine oder Russland ein. Indien hat die russische Invasion in der Ukraine bislang die von den USA verhängten Sanktionen nicht unterstützt. Das Land unterhält langjährige Beziehungen zur Russland, das für Indien ein wichtiger Lieferant von Verteidigungsgütern und Erdöl ist. Der neue australische Ministerpräsident Albanese, der sein Debüt auf internationalem Parkett gab, sagte der Gruppe Investitionen für den Kampf gegen den Klimawandel zu. Die Inselstaaten des Südpazifiks haben mit den größten Risiken durch den Anstieg des Meeresspiegels zu kämpfen. “Die Region sucht die Zusammenarbeit mit uns und erwartet von uns, dass wir mit gutem Beispiel vorangehen”, sagte Albanese.
Ziel des Treffens sei auch, einem zunehmend selbstbewussten China entgegenzutreten und Differenzen unter anderem in Bezug auf Russland zu überbrücken, erklärte ein US-Beamter. Taiwan sei kein offizieller Punkt auf der Tagesordnung der Quad-Gruppe, aber es wird erwartet, dass es nach der Beistandszusage von US-Präsident Biden am Montag ein Schlüsselthema sein wird.