– von Klaus Lauer
Berlin (Reuters) – Die NordLB ist Insidern zufolge mit einem Verlust ins neue Jahr gestartet.
Von Januar bis März belaufe sich das Minus vor Steuern bei der Norddeutschen Landesbank auf rund 120 Millionen Euro, sagten mehrere mit den Zahlen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Grund sei vor allem ein Zinsanstieg am Kapitalmarkt im ersten Quartal. Dies habe zu negativen Bewertungseffekten rund um Pensionsverpflichtungen geführt, sagten die Insider. Wichtige Kennziffern wie der Zins- und Provisionsüberschuss, die Risikovorsorge und die Kosten hätten sich hingegen eher positiv entwickelt. Die Bank lehnte einen Kommentar dazu ab und verwies auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstag.
Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) war im Zuge des Umbaus 2021 operativ in die schwarze Zahlen zurückgekehrt und hatte erstmals seit vier Jahren wieder Gewinn gemacht. Das Vorsteuerergebnis lag bei 16 Millionen Euro. Der neue Bankchef Jörg Frischholz hatte Ende März auf der Bilanz-Pressekonferenz erklärt, die Bank sei im Januar und Februar mit einer “sehr erfreulichen Belebung” vor allem im Neugeschäft ins Jahr gestartet. Der ehemalige HypoVereinsbank-Vorstand soll den Umbau der Hannoveraner Bank erfolgreich zu Ende bringen. Denn die NordLB befindet sich auf Schrumpfkurs, nachdem sie Ende 2019 wegen fauler Schiffskredite von ihren Eignern mit 3,6 Milliarden Euro gerettet werden musste. Die Landesbank wird künftig kleiner und trennt sich vom Schiffsgeschäft. Die Zahl der Beschäftigten soll auf rund 3000 etwa halbiert werden.
In Finanzkreisen hieß es, die Bewertungsverluste dürften sich im sogenannten Fair-Value-Ergebnis für das erste Quartal niederschlagen. Das Zinsergebnis sei dagegen um rund vier Prozent gestiegen und auch der Provisionsüberschuss habe spürbar zugelegt, während die Bank die Verwaltungskosten gedrückt habe.