Überparteiliche Verständigung im US-Senat zu Waffengesetzen

Washington (Reuters) – Fast drei Wochen nach dem Massaker an einer Grundschule in Texas hat sich eine überparteiliche Gruppe von US-Senatoren auf ein gemeinsames Vorhaben für einen besseren Schutz vor Schusswaffengewalt verständigt.

Zu den Vorschlägen gehöre auch eine intensivere Prüfung von potenziellen Waffenkäufern im Alter von unter 21 Jahren, gab der Mehrheitsführer der US-Demokraten im Senat, Chuck Schumer, am Sonntag nach der vorläufigen Einigung mit den Republikanern bekannt. Das von US-Präsident Joe Biden geforderte Verbot von Sturmgewehren ist darin allerdings nicht enthalten. Der Kompromiss des 20-köpfigen Gremiums bleibt damit weit hinter den Vorstellungen der Demokraten zurück.

Am Samstag hatten Tausende Menschen in den USA für strengere Waffengesetze protestiert. Der schlimmste Amoklauf an einer Schule seit fast einem Jahrzehnt hatte in den USA Entsetzen ausgelöst. Mindestens 19 Kinder und zwei Lehrer wurden am 24. Mai nach Behördenangaben an einer Grundschule im Bundesstaat Texas getötet. Biden rief das Land auf, jetzt zusammenzustehen und sich gegen die Waffenlobby zu verbünden. Versuche, die Waffengesetze in den USA zu verschärfen, sind in der Vergangenheit aber immer wieder an den Republikanern im Kongress gescheitert. In Umfragen bei der amerikanischen Bevölkerung erhalten Vorschläge für strengere Waffengesetze indes eine Mehrheit.

Die einflussreiche US-Waffenlobbyorganisation National Rifle Association (NRA) wollte sich nicht zu der vorläufigen Einigung äußern, bis der Gesetzestext endgültig formuliert ist. Eine Sprecherin der Lobby sagte lediglich, dass die NRA jeden Versuch ablehne, den Amerikanern die Waffenrechte zu entziehen.

(Bericht von Richard Cowan, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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