Großhandelspreise steigen nicht mehr im Rekordtempo

Berlin (Reuters) – Die deutschen Großhändler haben ihre Preise im Mai nicht mehr ganz so kräftig erhöht wie im Vormonat, als ein Rekordniveau erreicht wurde.

Die Preise stiegen im Mai um durchschnittlich 22,9 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im April hatte es mit 23,8 Prozent den größten Zuwachs seit Beginn der Berechnungen 1962 gegeben. Allein von April auf Mai legten die Großhandelspreise um 1,0 Prozent zu. “Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Großhandelspreise sind wie bereits im April auch im Mai besonders im Großhandel mit Rohstoffen und Energieträgern, aber auch mit Lebensmitteln zu beobachten”, teilten die Statistiker dazu mit.

Die Entwicklung der Großhandelspreise gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt und höhere Kosten am Ende zumindest teilweise bei den Konsumenten landen dürften.

Angetrieben von teurer Energie waren die deutschen Verbraucherpreise im Mai so stark gestiegen wie seit annähernd 50 Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für das laufende Jahr rechnet die Bundesbank mit einer Teuerung von 7,1 Prozent.

tagreuters.com2022binary_LYNXMPEI5D08L-VIEWIMAGE