London (Reuters) – Der Oberste Gerichtshof in Großbritannien wird das geplante schottische Referendum über die Abspaltung vom Vereinigten Königreich überprüfen.
Die Verhandlung sei für den 11. und 12. Oktober geplant, teilte das Gericht am Donnerstag mit. Die schottische Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon hatte ungeachtet der Ablehnung der britischen Regierung im Juni ihre Pläne für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum vorgestellt. Das Referendum soll im Oktober 2023 stattfinden.
Die Konservative Partei – die in Großbritannien auch nach dem Rücktritt von Boris Johnson die Regierung stellt – lehnt eine weitere Abstimmung entschieden ab und verweist auf das Referendum von 2014. Damals hatten die Schotten mit 55 Prozent zu 45 Prozent gegen die Unabhängigkeit gestimmt. Eine neue Abstimmung sei allerdings wegen des britischen EU-Austritts notwendig, argumentiert Sturgeons Regierung. Eine Mehrheit der 5,5 Millionen Schotten war gegen den Brexit. Auch bei den schottischen Parlamentswahlen im vergangenen Jahr hatten die Befürworter einer Unabhängigkeit eine Mehrheit errungen.
(Bericht von Kylie MacLellan and Alistair Smout, geschrieben von Nette Nöstlinger. Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)