Türkei-Beben bringt Wahltermin im Mai ins Wackeln – “ernste Schwierigkeiten”

Istanbul (Reuters) – Angesichts der verheerenden Ausmaße des Erdbebens im Süden der Türkei wackelt offenbar der Termin für die Wahlen im Mai.

Der Unmut über das Katastrophenmanagement wächst, was auch Auswirkungen auf die für den 14. Mai geplanten Präsidenten- und Parlamentswahl haben könnte. Es wurden Zweifel laut, ob die Abstimmung überhaupt stattfinden kann. Ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, sprach angesichts der Ausmaße des Bebens von “ersten Schwierigkeiten” für die im Mai geplanten Wahlen. Dies gilt als ein erster Hinweis, dass eine Verschiebung erwogen wird: “Es ist wirklich zu früh, um über die Wahl zu sprechen”, sagte der Gewährsmann.

Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Wahltermin vorigen Monat festgelegt. Laut Meinungsumfragen, die noch vor dem Erdbeben veröffentlicht wurden, muss er sich auf seine bisher wohl härteste Wahlschlacht einstellen. Erdogans Popularität hat angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der schwächelnden Landeswährung Lira bereits gelitten. Jetzt sieht er sich auch mit einer Welle der Kritik konfrontiert, wie seine Regierung auf das verheerendste Erdbeben in der Türkei seit 1999 reagiert hat.

Unabhängig von den politischen Folgewirkungen der Katastrophe ist es eine große logistische Herausforderung, Wahlen in den betroffenen Gebieten abzuhalten. In der von den Beben betroffenen Region leben etwa 13 Millionen Menschen, und Hunderttausende sind obdachlos geworden, nachdem ihre Gebäude durch das Beben zerstört oder baufällig geworden sind.

(Bericht von Dominic Evans, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Hans Busemann. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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