Tourismus-Comeback in Berlin – Städtereisen wieder gefragter

Berlin (Reuters) – In dem wegen vieler Feiertage beliebten Reisemonat Mai zieht es mit dem Abebben der Corona-Pandemie wieder viele Touristen nach Berlin und andere Großstädte.

Mit mehr als einer Million Übernachtungsgästen war Berlin im Mai 2022 das meistbesuchte Reiseziel in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. 6,4 Prozent der deutschlandweit 16,3 Millionen Gäste insgesamt zog es damit in die Hauptstadt. Im Vergleich zu dem noch stärker von Corona-Beschränkungen geprägten Jahr 2021 waren das gut siebenmal so viele Reisende in Berlin. Im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau von rund 1,3 Millionen Ankünften im Mai 2019 waren es jedoch knapp ein Fünftel weniger Gäste.

“Auch abseits der Hauptstadt reisten die Menschen im vergangenen Mai wieder vermehrt in die großen deutschen Städte”, so die Statistiker. In der Rangliste der zehn meistbesuchten Reiseziele waren die sechs größten Städte Deutschlands vertreten: Auf Berlin folgten Hamburg, München, die Metropolregion Main und Taunus mit der Stadt Frankfurt, die Region Stuttgart sowie Köln mit dem Rhein-Erft-Kreis. Die meistbesuchte ländliche Region war demnach der Schwarzwald mit gut 790.000 Übernachtungsgästen im vergangenen Mai, gefolgt von der Ostsee in Schleswig-Holstein.

“Wer dagegen im Mai der Corona-Jahre 2020 und 2021 überhaupt eine Reise antrat, den zog es eher in ländliche Regionen und weniger in die großen Städte”, so das Statistikamt. Berlin war in diesen beiden Jahren nur auf Platz vier der beliebtesten Reiseziele im Mai – jeweils hinter den schleswig-holsteinischen Reiseregionen Ostsee und Nordsee sowie dem Schwarzwald.

Von den deutschlandweit knapp 16,3 Millionen Übernachtungsgästen im vergangenen Mai kamen rund 2,5 Millionen oder 15,5 Prozent aus dem Ausland. Die meisten Besucher kamen aus den Niederlanden (381.000), der Schweiz (282.000) und den USA (207.000). Dabei war der Anteil von Gästen aus dem Ausland in Berlin (30,9 Prozent) und München (34,7 Prozent) besonders groß. In ländlichen Regionen wie dem Schwarzwald (25,2 Prozent) oder der Ostsee in Schleswig-Holstein (7,9 Prozent) fiel er geringer aus.

(Bericht von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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