Wissing warnt vor Bahn-Streik in den Sommerferien

Berlin (Reuters) – Angesichts der angekündigten Urabstimmung der Gewerkschaft EVG bei der Deutschen Bahn warnt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vor einem Streik in der Urlaubszeit.

“Viele Menschen haben sich diese Sommerferien ganz bewusst für das klimafreundliche Reisen mit der Bahn entschieden”, sagte Wissing der “Bild”-Zeitung laut Vorabbericht vom Donnerstag. “Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen appelliere ich noch einmal eindringlich an beide Tarifparteien, sich ihrer Verantwortung bewusst zu sein, dieses Vertrauen nicht aufs Spiel zu setzen.” Wissing mahnte zugleich vor überzogenen Forderungen. “Die Herausforderungen im Bereich der Schiene sind immens und können nur im Schulterschluss mit allen Tarifpartnern bewältigt werden.”

Nach der gescheiterten Tarifrunde mit dem Staatskonzern (DB) ruft die Eisenbahnergewerkschaft EVG zur Urabstimmung auf. Dies dürfte etwa vier bis fünf Wochen dauern, sagte EVG-Chef Martin Burkert in Berlin. “Unbefristete Streiks werden dadurch möglich.” Die EVG bezeichnete das Angebot der Bahn als unzureichend und will sich erst nach der Urabstimmung zu ihren Streikplänen äußern. Burkert schloss jedoch während des Votums von 110.000 Mitgliedern Warnstreiks nicht aus. Die Bahn kritisierte das Vorgehen der EVG als absolut unnötige Eskalation. “Die EVG will jetzt Millionen Menschen die Sommerferien vermiesen”, erklärte die Bahn. “Es ist ein Unding, die Reisenden ständig mit Streikdrohungen zu verunsichern.”

(Bericht von Klaus Lauer. Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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