Frankfurt (Reuters) – Nach einem Ergebniseinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr sind die Aussichten beim Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec auch für das neue Jahr trüb. “Für 2024/25 werden die Rahmenbedingungen voraussichtlich nicht einfacher – insbesondere die derzeit zu beobachtende Schwäche im chinesischen Markt veranlasst uns zu einem vorsichtigen Ausblick”, erklärte Vorstandschef Markus Weber am Mittwoch. Dennoch wolle Carl Zeiss Meditec auf Wachstumskurs zurückkehren und strebe ein moderates Umsatzplus sowie eine stabile bis leicht positive Ergebnisentwicklung an. In den Folgejahren wolle der Konzern auch wieder zu höherer Ertragskraft zurückfinden.
Die Anleger reagierten enttäuscht. Die Aktien brachen in der Spitze um gut 14 Prozent auf 52,80 Euro ein und markierten den tiefsten Stand seit April 2018. Im Nebenwerteindex MDax waren sie damit der größte Verlierer. Die Analysten von JP Morgan verwiesen darauf, dass das operative Ergebnis im vierten Quartal deutlich hinter den Markterwartungen zurückblieb und die Analystenschätzungen für das neue Jahr bislang zuversichtlicher ausfielen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 bekam Carl Zeiss Meditec die schwächelnde Investitionsbereitschaft und maue Verbraucherstimmung zu spüren. Belastend wirkten sich vor allem schwache Geschäfte in China und eine rückläufige Nachfrage im Gerätegeschäft aus. Der Umsatz sank um 1,1 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro. Der operative Gewinn brach um gut 44 Prozent auf 194,5 Millionen Euro ein. Die operative Rendite schrumpfte auf 9,4 (Vorjahr: 16,7) Prozent, auch wegen einmaliger Belastungen durch die Übernahme des niederländischen Netzhautchirurgie-Spezialisten DORC im Frühjahr dieses Jahres.
(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)