Berlin (Reuters) – Bei der Kanzlerpräferenz der Deutschen liegt Grünen-Kandidat Robert Habeck einer Umfrage zufolge jetzt gleichauf mit CDU-Chef Friedrich Merz vorne.
Für beide Politiker sprachen sich im ZDF-Politbarometer, das der Sender am Freitag veröffentlichte, jeweils 27 Prozent der Befragten aus. Bei Habeck war dies ein Plus von zwei Prozentpunkten, bei Merz ein Minus um zwei Zähler. Für Kanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen sich nur noch 14 Prozent aus, zwei Punkte weniger als zuletzt. Scholz liegt damit auch noch hinter Alice Weidel von der AfD, die leicht schwächer auf 15 Prozent kommt.
Wäre am nächsten Sonntag bereits Bundestagswahl, könnte die Union weiterhin mit einem Sieg rechnen. CDU/CSU kommen in der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF auf 30 Prozent (minus eins). Die AfD gewinnt zwei Zähler auf 21 Prozent. Die Grünen kämen auf 15 Prozent (plus eins), die SPD auf 14 Prozent (minus eins). FDP, Linke und BSW könnten jeweils nur mit vier Prozent rechnen und würden damit nicht die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Weil ein Bündnis mit der AfD politisch ausgeschlossen wird, wären damit eine Regierung aus Union und SPD oder ein Bündnis aus Union und Grünen am wahrscheinlichsten.
In der Umfrage gaben 67 Prozent der Befragten an, sie könnten sich vorstellen, auch eine oder mehrere andere Parteien zu wählen. Für 33 Prozent kommt hingegen nur eine einzige Partei infrage. Die Ankündigung von CSU-Chef Markus Söder, ein Bündnis aus Union und Grünen zu verhindern, wird mehrheitlich skeptisch gesehen. Nur 23 Prozent der Befragten glauben, dass sich Söder innerhalb der Union damit durchsetzen wird. 70 Prozent bezweifeln das. Auch bei den Unions-Anhängern stellen 64 Prozent bei diesem Punkt die Durchsetzungsfähigkeit von Söder infrage.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)