Gericht weist Klage von Vivendi gegen Telecom Italia-Festnetzverkauf ab

Mailand (Reuters) – Der französische Medienkonzern Vivendi hat im Streit mit der Telecom Italia (TIM) um deren Festnetz-Verkauf an ein Konsortium um KKR eine Schlappe erlitten.

Ein italienisches Gericht wies am Dienstag einen Antrag von Vivendi, die Verkaufsentscheidung des TIM-Vorstands für nichtig zu erklären, ab. Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass Vivendi keinen Grund habe, rechtliche Schritte einzuleiten. Vivendi erklärte, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen, da das Gericht sich nicht mit den Belangen des Falls befasst habe. Zudem hätte der Verkauf des Festnetzgeschäfts von der Aktionärsversammlung abgesegnet werden müssen. Ein Sprecher von Telecom Italia wollte sich nicht zu dem Gerichtsurteil äußern.

Vivendi, das einen Anteil von 24 Prozent an TIM hält, reichte im Dezember 2023 Klage bei einem Mailänder Gericht ein und argumentierte, dass die Entscheidung des TIM-Vorstands, dem Deal im Wert von bis zu 22 Milliarden Euro zuzustimmen, unrechtmäßig sei. Telecom Italia erklärte damals, der Vorstand habe im Rahmen seiner Rechte gehandelt. Der Verkauf wurde im vergangenen Juli unter Dach und Fach gebracht.

Das 22 Milliarden Euro schwere Geschäft mit dem Finanzinvestor KKR ist ein Eckpfeiler von Vorstandschef Pietro Labriola, Telecom Italia zu sanieren. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von 26 Milliarden Euro. Im Rahmen des Verkaufs sichert sich der italienische Staat eine 20-prozentige Minderheitsbeteiligung an dem als strategisch wichtig betrachteten Geschäftsfeld.

(Bericht von Elvira Pollina und Emilio Parodi; geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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