Israel verstärkt im Vorfeld von Waffenruhe Angriffe im Gazastreifen

Doha/Kairo/Jerusalem (Reuters) – Wenige Tage vor Beginn der im Gaza-Krieg vereinbarten Waffenruhe hat Israel seine Angriffe in dem Palästinenser-Gebiet noch einmal ausgeweitet.

Bei schwerem Bombardement aus der Luft wurden in der Nacht und am frühen Donnerstagmorgen mindestens 46 Palästinenser getötet, wie aus den Gesundheitsbehörden im Gazastreifen verlautete. Doch auch militante Palästinenser in dem Küstengebiet setzten ihre Angriffe fort. Sie feuerten laut dem israelischen Militär eine Rakete auf Israel ab, verletzt wurde niemand. Nur Stunden zuvor hatten sich Israel und die radikal-islamische Hamas auf eine Feuerpause in dem seit 15 Monaten anhaltenden Krieg geeinigt, die am Sonntag in Kraft treten soll.

Die von Katar, den USA und Ägypten vermittelte Vereinbarung löste im Gazastreifen und in Israel Freudenfeiern aus. Die Einigung sieht im Grundsatz eine zunächst sechswöchige Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas vor. Im Gegenzug sollen palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen werden. Später soll sich das israelische Militär schrittweise aus dem Gazastreifen zurückziehen.

Die Hamas sprach von einem großen Erfolg. In Israel muss zunächst noch die rechts-religiöse Regierung zustimmen. Mit dem Votum wird im Tagesverlauf gerechnet. Regierungskreisen zufolge dürfte es trotz des Widerstands einiger Hardliner in der Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu positiv ausfallen. Der Krieg wurde ausgelöst durch den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei starben 1200 Menschen, 250 weitere wurden verschleppt. Durch die darauffolgende israelische Offensive im dicht besiedelten Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben mehr als 46.000 Menschen getötet.

(Bericht von Andrew Mills, Nidal al-Mughrabi und Maayan Lubell, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert ovn Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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