Taipei (Reuters) – Der reißende Absatz von Hochleistungshalbleitern für Künstliche Intelligenz (KI) hat TSMC einen Rekord-Quartalsgewinn beschert.
Für das laufende Vierteljahr stellte der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger ein vergleichbares Wachstum in Aussicht. Wegen der hohen Nachfrage würden die Investitionen 2025 um 41 Prozent auf umgerechnet 38 bis 42 Milliarden Euro steigen.
Das Netto-Ergebnis stieg im vierten Quartal 2024 um 57 Prozent auf 11,06 Milliarden Euro, wie TSMC am Donnerstag mitteilte. Dieser Wert lag auf dem Niveau der Markterwartungen. In der vergangenen Woche hatte der taiwanische Konzern einen überraschend deutlichen Anstieg der Quartalserlöse um 35 Prozent auf umgerechnet 25,6 Milliarden Euro bekanntgegeben. Die in Frankfurt notierten TSMC-Titel stiegen daraufhin um 6,5 Prozent.
US-EMBARGO UND TRUMP-REGIERUNG
Ein Unsicherheitsfaktor für TSMC, der den iPhone-Anbieter Apple und den Weltmarktführer für KI-Hochleistungsprozessoren, Nvidia, zu seinen Kunden zählt, sind die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China. Der scheidende US-Präsident Joe Biden hatte unlängst die Beschränkungen für Technologie-Exporte in die Volksrepublik weiter verschärft. Außerdem hat sein Nachfolger Donald Trump, der kommende Woche in seine zweite Amtszeit eingeführt wird, Zölle für verschiedene ausländische Produkte angedroht.
Dank der milliardenschweren Investitionen in neue Werke im Bundesstaat Arizona werde TSMC aber sicher gute Beziehungen zur neuen US-Regierung aufbauen können, prognostizierte Brett Simpson, Mitgründer des Research-Hauses Arete. “Schließlich handelt es sich um die derzeit größte Einzel-Investition in den USA.” Edward Chen, Chef der Investmentbanking-Sparte von Fubon Financial, warnte dagegen vor überzogenen Erwartungen. Die Details möglicher US-Strafzölle seien noch unbekannt. Für die TSMC-Bilanz werde darüber hinaus entscheidend, wie klein die Ausschuss-Quoten in den neuen Werken sein werden.
(Bericht von Yimou Lee, Ben Blanchard und Faith Hung; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)