Porsche dämpft Erwartungen für 2025 – Absatzrückgang möglich

Frankfurt (Reuters) – Der Autobauer Porsche schließt Analysten zufolge wegen anhaltender Schwäche in China einen Absatzrückgang 2025 nicht aus.

Porsche habe darauf eingestimmt, dass in diesem Jahr allenfalls das Absatzniveau von 2024 gehalten werden könne oder es sogar einen Rückgang gebe, sagte Frank Biller, Autoanalyst von der Landesbank Baden-Württemberg, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. “Die Hoffnung war, dass es 2025 mit dem neuen Modell-Portfolio nach oben geht.” Porsche erwarte einen herausfordernden Markt und Absatzrückgang, hieß es auch in einer Analyse von Bernstein Research.

Der Dax-Konzern hatte am Dienstagabend eine interne Konferenz mit Analysten abgehalten. Mit solchen Pre-Close-Calls bringen die börsennotierten Unternehmen den Finanzmarkt vor Veröffentlichung der Bilanz auf den letzten Stand, präsentieren aber weder Ergebnisse noch einen Ausblick. In Reaktion auf Berichte von Analysten fielen Porsche-Aktien am Mittwoch um mehr als zwei Prozent und waren damit größter Dax-Verlierer.

Porsche habe erklärt, am hart umkämpften Markt China lieber die Gewinnspanne schützen zu wollen statt Verkaufszahlen zu steigern, ergänzte Biller. Im vergangenen Jahr war der Absatz der Sportwagenschmiede in China um 28 Prozent eingebrochen, weil die kaufkräftige Kundschaft sich mit Luxusanschaffungen zurückhielt und die Konkurrenz durch chinesische Autobauer wächst. Die Auslieferungen der Volkswagen-Tochter weltweit schrumpften 2024 um drei Prozent auf knapp 311.000 Fahrzeuge.

“Porsche arbeitet daran, seinen Fußabdruck in China zu reduzieren”, schrieb Bernstein-Analyst Stephen Reitman nach dem Call mit fast 200 Teilnehmern. Von der Kostenseite gab es dem zufolge keine Entwarnung, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung blieben hoch. “Geringere Verkäufe und der Kostentrend lassen auf eine ungünstige Deckung der Fixkosten schließen”, erklärte Reitman.

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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