Düsseldorf (Reuters) – Die Staatsanwaltschaft Köln will bald in weiteren Cum-Ex-Fällen Anklage erheben.
Es gebe Anklagen, die sich auf der Zielgeraden befänden, sagte Tim Engel, Chefermittler in Sachen Cum-Ex bei der Staatsanwaltschaft Köln, am Mittwoch in Düsseldorf. Insgesamt gebe es rund 130 Ermittlungsverfahren zu dem Steuerskandal mit etwa 1700 Beschuldigten bei der Behörde. Die Staatsanwaltschaft priorisiere die Verfahren und wolle so viel Gelder wie möglich zurückholen. Es gehe bei den Ermittlungen um den Steuerskandal aber auch darum, Verjährungen zu verhindern. Dies werde sich in einigen Fällen aber nicht verhindern lassen – und sei teils auch schon eingetreten.
Bei den Cum-Ex-Geschäften verschiedener Banken war dem deutschen Staat ein Schaden in Milliardenhöhe entstanden. Anleger ließen sich dabei eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden mit Hilfe von Banken mehrfach erstatten. Dazu verschoben sie um den Stichtag der Dividendenzahlung herum untereinander Aktien mit – also cum – und ohne – ex – Dividendenanspruch. Die Fälle hatten weite Kreise gezogen, bei Banken und Anwaltskanzleien gab es deswegen immer wieder Durchsuchungen.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)