– von Steve Holland
(Reuters) – Der neue US-Präsident Donald Trump hat Milliardeninvestitionen mehrerer Konzerne in die Infrastruktur für Künstliche Intelligenz (KI) angekündigt.
OpenAI, SoftBank und Oracle würden in das Stargate Project zunächst 100 Milliarden Dollar investieren, gab Trump am Dienstag zusammen mit Firmenchefs im Weißen Haus bekannt. In den kommenden vier Jahren solle die Summe auf bis zu 500 Milliarden Dollar anwachsen. Das Projekt mit Sitz in Texas werde 100.000 Arbeitsplätze schaffen. Er werde es mit Notfallerlassen unterstützen und sicherstellen, dass die Konzerne den benötigten Strom erhalten könnten.
Zu der Ankündigung waren SoftBank-Chef Masayoshi Son, OpenAI-CEO Sam Altman und Oracle-Gründer Larry Ellison anwesend. Der Microsoft-Partner OpenAI kündigte anschließend auf seinem Firmenblog an, Son werde Vorsitzender des Gemeinschaftsunternehmens werden. OpenAI werde seinerseits die operative Verantwortung tragen. Als technologische Partner wurden zusätzlich Arm, Microsoft und Nvidia genannt. “Diese Infrastruktur wird die amerikanische Führungsposition im Bereich der KI sichern, Hunderttausende amerikanische Arbeitsplätze schaffen und der ganzen Welt einen enormen wirtschaftlichen Nutzen bringen”, hieß es im Blog.
Die Ankündigung ließ insbesondere die Oracle-Aktie steigen. Berichte über ein KI-Projekt namens Stargate waren bereits im vergangenen Jahr aufgekommen. Die Technologie-Nachrichtensite The Information berichtete im März 2024, OpenAI und Microsoft arbeiteten an Plänen für ein Rechenzentrum mit Kosten von 100 Milliarden Dollar. Ein Teil davon sei ein KI-Supercomputer mit dem Namen Stargate. Zunächst war unklar, ob es sich um dasselbe Projekt handelte.
Seit der Einführung des KI-Chatbots ChatGPT durch OpenAI im Jahr 2022 sind die Investitionen in die Technologie sprunghaft gestiegen. Diese erfordert eine leistungsfähige Hardware mit möglichst spezialisierten Rechenzentren, die wiederum einen enormen Energiehunger mit sich bringen. Im Mai sagte das Electric Power Research Institute voraus, dass Datenzentren bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu neun Prozent der Stromerzeugung der USA benötigen könnten. Damit würde sich ihr Verbrauch mehr als verdoppeln. Der ehemalige Präsident Joe Biden unterzeichnete Mitte Januar als eine seiner letzten Amtshandlungen einen Erlass, um die Stromversorgung von KI-Rechenzentren zu sichern.
(Weitere Berichterstattung Costas Pitas und Anna Tong; geschrieben von Scot W. Stevenson, redigiert von Katharina Loesche; redigiert von Birgit Mittwollen.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)