Audi-Chef: Chinesen können überschüssige VW-Kapazitäten übernehmen

Berlin (Reuters) – Audi-Chef Gernot Döllner hat sich offen dafür gezeigt, überschüssige Kapazitäten in den Werken bei der Muttergesellschaft Volkswagen chinesischen Autobauern anzubieten.

“Das ist natürlich denkbar”, sagte Döllner der “Financial Times” vom Montag. Dabei sprach er Partnerschaften mit chinesischen Elektroautobauern als eine Möglichkeit an, sich gegen einen Absatzrückgang in Europa zu stemmen. Ein derartiger Schritt würde zwar die Eintrittsbarriere für Wettbewerber senken. “Ich glaube an freien Handel.”

Auch David Powels, Finanzchef bei der Marke VW, schloss es der Zeitung gegenüber nicht aus, chinesische Fahrzeuge in VW-Werken bauen zu lassen. “Wir sind offen für jegliche Diskussionen zu jedem Thema mit jedem Partner. In einer dynamischen Welt muss man sich alle Optionen offenhalten”, sagte Powels.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters jüngst von Insidern erfahren hat, sind chinesische Autobauer an womöglich überzähligen VW-Werken in Deutschland interessiert. Vor allem das Werk in Osnabrück könnte dafür in Frage kommen: Volkswagen hat Ende Dezember zwar die Fertigung des T-Roc-Cabrio bis 2027 verlängert, doch danach ist die Zukunft der Anlage mit ungefähr 2300 Beschäftigten offen, und ein Verkauf wäre möglich.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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