Athen (Reuters) – Nach der Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee schließt der Besitzer eines verdächtigen Frachters eine Beteiligung seines Schiffes nicht aus.
Einer der Anker sei bei einem Sturm über den Meeresboden geschleift worden und könnte dabei das Datenkabel beschädigt haben, erklärte die bulgarische Reederei Navibulgar am Montag. Das sei nicht absichtlich geschehen.
Das Kabel zwischen Schweden und Lettland war am Sonntagmorgen beschädigt worden. Laut Behörden wurde es durch äußere Einflüsse beschädigt. Das Kabel verband die lettische Hafenstadt Ventspils (Windau) mit der schwedischen Insel Gotland.
Schwedische Behörden beschlagnahmten den Frachter “Vezhen” am Sonntag. Ob das Schiff das Kabel beschädigte, wird untersucht. Nach einem Bericht des schwedischen Senders TV4 liegt die “Vezhen” in der Nähe einer Militärbasis bei Karlskrona im Süden des Landes. Einer der Anker des Schiffes weist demnach Beschädigungen auf. Die lettische Marine untersucht nach eigenen Angaben zwei weitere Schiffe.
In den vergangenen Monaten ist es mehrfach zu Vorfällen in der Ostsee gekommen, bei denen Schiffe Kommunikations- und Energieverbindungen beschädigt haben sollen. Die dem westlichen Verteidigungsbündnis Nato angehörenden Ostsee-Anrainer haben sich deshalb darauf verständigt, ihre Schutzmaßnahmen zu verstärken, wie sie bei einem Treffen Mitte Januar vereinbarten.
(Bericht von Georgi Slavov, Andrius Sytas, Janis Laizans, Johan Ahlander, Stine Jacobsen, Anna Ringström und Terje Solsvik; geschrieben von Leon Kügeler; redigiert von Thomas Seythal)