Gesamtmetall-Umfrage: Unternehmen erwarten 2025 keine Besserung

Berlin (Reuters) – Der Wirtschaftsstandort Deutschland steckt nach Einschätzung von Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in einer tiefen Krise, in der sie auch für 2025 kaum Besserung erwarten. In einer am Dienstag vorgestellten Umfrage des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall bewerten 51 Prozent der teilnehmenden Firmen die Lage als schlecht. Nur sechs Prozent rechnen für 2025 mit einer Normalisierung. Die Hälfte der Unternehmen will die Investitionen in Deutschland kürzen, zum Teil um mehr als 30 Prozent. Als Gründe dafür nennen sie hohe Kosten und politische Unsicherheit. “Die Ursachen sind überwiegend hausgemacht”, sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Oliver Zander vor Journalisten.

Der Arbeitgeberverband fordert daher schnellstmögliches Handeln nach der Bundestagswahl am 23. Februar. “Wir brauchen ein Sofortprogramm”, sagte Zander. “Die Bundesregierung muss ein 100-Tage-Programm machen und Verbesserungen herbeiführen.” Es gebe keinen einzigen Standortfaktor, der im Saldo noch positiv bewertet werde. Ganz oben auf der Negativliste stünden Bürokratie, Arbeitskosten, Wirtschaftspolitik und Energiepreise.

An der Umfrage vom 7. bis 20. Januar beteiligten sich laut Gesamtmetall 1785 Unternehmen und damit etwa ein Viertel aller Mitgliedsunternehmen der Arbeitgeberverbände in der Metall- und Elektroindustrie. Sie stünden für über 1,1 Millionen Beschäftigte.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Kerstin Dörr Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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