Peking (Reuters) – Wenige Tage nach dem “DeepSeek”-Schock sorgt eine weitere Künstliche Intelligenz (KI) aus China für Schlagzeilen.
Der Amazon-Rivale Alibaba stellte am Mittwoch eine neue Version seiner KI “Qwen” vor, die der Konkurrenz überlegen sein soll. Qwen 2.5-Max übertreffe bei der Leistung fast durchweg “V3” von DeepSeek sowie die neuesten Versionen von OpenAIs ChatGPT und Metas Llama, schrieb die Cloud-Sparte des Online-Händlers auf dem Kurznachrichtendienst WeChat.
Die Vorstellung von Qwen zum Auftakt des chinesischen Neujahrsfests ist ungewöhnlich, da viele Chinesen die Feiertage mit ihren Familien verbringen. Dies deutet auf den wachsenden Konkurrenzdruck hin – nicht nur durch US-Firmen, sondern auch innerhalb der Volksrepublik. DeepSeek hatte zu Wochenbeginn weltweit für Aufsehen gesorgt, weil für Training und Betrieb der KI dieses Start-ups deutlich weniger Rechenpower benötigt wird als üblich. Daher lägen die Entwicklungskosten deutlich unter denen für ChatGPT & Co. Vor einigen Tagen hatte auch die TikTok-Mutter ByteDance eine neue KI vorgestellt, die ChatGPT überlegen sein soll.
In China tobt bereits seit Monaten ein Preiskampf der KI-Anbieter. Der Auslöser war die Veröffentlichung von “V2”, der Vorgängerin von DeepSeeks aktueller KI “V3”. Als Reaktion darauf hatten Alibaba und andere Technologie-Konzerne wie Baidu und Tencent die Preise für die Nutzung ihrer jeweiligen KI-Programme um bis zu 97 Prozent gesenkt.
(Bericht von Eduardo Baptista; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)