Berlin (Reuters) – Die Präsidenten der vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft, Reiner Dulger (BDA), Peter Leibinger (BDI), Peter Adrian (DIHK) und Jörg Dittrich (ZDH), dringend auf eine Kehrtwende in der Wirtschaftspolitik.
“Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit zwei Jahren in einer Rezession. Der Ausblick für 2025 ist trübe. Der Standort Deutschland hat enorm an Attraktivität verloren, Kapital fließt ab”, zitiert die “Bild”-Zeitung (Mittwochausgabe) aus einem gemeinsamen Appell der vier Präsidenten an Bundesregierung und Opposition. Es sei Zeit zu handeln. Die Verbände hätten der Politik zahlreiche Vorschläge unterbreitet, um die unternehmerische Basis in Deutschland zu stärken. Passiert sei jedoch wenig. Die Verbandschefs kritisieren, die Regierung habe “teilweise abgewiegelt, die Lage der Unternehmen falsch bewertet und in Einzelfällen viel zu optimistisch ein grünes Wirtschaftswunder prognostiziert”. Sie sprechen von einem “Veränderungsnotstand”.
Die Folge sei eine große Verunsicherung und ein zunehmender Vertrauensverlust bei den Unternehmen, heißt es weiter. “Dem Standort Deutschland hilft kein kurzfristig angelegtes Krisenmanagement. Wir brauchen grundlegende strukturelle Weichenstellungen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Deutschland muss einfacher und flexibler werden – sich von seiner überbordenden Bürokratie trennen und die Zahl der Bürokraten reduzieren.” Die Belastung der Unternehmen durch Steuern und Abgaben müsse sinken. Zudem seien wettbewerbsfähige Energiepreise und schnelle Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel nötig.
(Bericht von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)