Tajassir (Reuters) – Im von Israel besetzten Westjordanland sind nach Armeeangaben bei einem Angriff eines militanten Palästinensers zwei Soldaten getötet worden.
Acht weitere seien verletzt worden, bevor der Angreifer erschossen worden sei, teilte das israelische Militär am Dienstag mit. Der Vorfall ereignete sich an einem Kontrollposten in der Nähe der Ortschaft Tajassir im Jordan-Tal. Das Online-Portal Ynet berichtete, ein mit einem M-16-Sturmgewehr bewaffneter Angreifer habe aus nächster Nähe das Feuer auf einen aus einem Bunker kommenden Soldaten eröffnet. Daraus habe sich eine mehrere Minuten dauernde Schießerei ergeben. Die Spannungen im Westjordanland sind immens. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen kommt es auch in diesem Palästinenser-Gebiet immer wieder zu Gewalt zwischen militanten Palästinensern einerseits und radikalen israelischen Siedlern beziehungsweise Sicherheitskräften andererseits.
Zwei der verletzten Soldaten seien in kritischem Zustand, die sechs anderen seien leicht verletzt worden, teilte die Armee mit. Das israelische Militär, das auch die international nicht anerkannten jüdischen Siedlungen im Westjordanland sichert, geht seit einiger Zeit massiv gegen Palästinenser vor. Es gab zahlreiche Razzien, die sich nach israelischen Angaben gegen Extremisten richten. Derzeit sind großangelegte Einsätze des israelischen Militärs in Dschenin und Tulkarm in Gange.
Seit Beginn des Krieges gegen die radikale Hamas im Gazastreifen wurden im Westjordanland Tausende Palästinenserinnen und Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften festgenommen. Hunderte Menschen wurden getötet – bewaffnete Personen und unbeteiligte Zivilisten. Auf der anderen Seite wurden Dutzende Israelis bei Angriffen von Palästinensern im Westjordanland getötet.
(Bericht von: Amar Awad, geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)