Pfizer trotzt Rückgang bei Covid-Impfstoffen

New York/Frankfurt (Reuters) – Der US-Pharmakonzern Pfizer hat sich im vierten Quartal dank Sparmaßnahmen besser als gedacht geschlagen.

Der bereinigte Gewinn kletterte auf 3,59 Milliarden Dollar von 593 Millionen vor Jahresfrist, wie Pfizer am Donnerstag mitteilte. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 63 (Vorjahreszeitraum: zehn) Cent und damit deutlich über den Analystenschätzungen von 47 Cent. Der Rückgang der Covid-19-Impfstoffverkäufe fiel geringer aus als befürchtet und trug dazu bei. “Unsere Umsatzschwankungen gehören weitgehend der Vergangenheit an, da die Unsicherheiten rund um Covid zurückgegangen sind”, sagte Finanzchef David Denton.

Die Aktie legte im vorbörslichen Handel an der Wall Street um zwei Prozent zu. Im vergangenen Jahr fielen die Anteilsscheine allerdings um fast acht Prozent und werden zu weniger als der Hälfte ihres Wertes auf dem Höhepunkt der Pandemie gehandelt.

Pfizer setzte im letzten Jahresviertel 17,76 Milliarden Dollar um, ein Plus von 22 Prozent. Die Corona-Produktverkäufe sind seit ihren Höchstständen während der Pandemie stark zurückgegangen, sind aber immer noch ein Gewinntreiber für Pfizer. Der Covid-Impfstoff Comirnaty, den Pfizer zusammen mit der deutschen Biotechfirma Biontech entwickelte, brachte im vierten Quartal einen Umsatz von 3,38 Milliarden Dollar (minus 38 Prozent) ein – mehr als die von Analysten erwarteten 3,10 Milliarden Dollar. Die Corona-Tablette Paxlovid steuerte 727 Millionen Dollar bei, blieb damit aber hinter den Prognosen von 794 Millionen zurück.

Rückenwind kam vom Geschäft mit dem Herzmedikament Vyndaqel/Vyndamax, das mit 1,55 Milliarden Dollar mehr Umsatz als die erwarteten 1,48 Milliarden Dollar erzielte. Das Krebsmittel Padcev, das mit der 43-Milliarden-Dollar-Übernahme von Seagen ins Portfolio kam, brachte 444 Millionen Dollar ein und lag damit leicht über den Analystenschätzungen.

Insgesamt kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf knapp 63,63 Milliarden Dollar. Der bereinigte Nettogewinn lag bei 17,7 Milliarden Dollar nach 10,5 Milliarden vor Jahresfrist. Pfizer habe sein Ziel von vier Milliarden Dollar Einsparungen erreicht und sehe sich auf Kurs zu weiteren Kostensenkungen von rund 4,5 Milliarden Dollar bis Ende dieses Jahres, sagte Denton. Zudem will das Unternehmen durch Vereinfachungen in der Produktion bis 2027 weitere 1,5 Milliarden Dollar einsparen. Für 2025 hält Pfizer an seiner Prognose eines Umsatzes von 61 bis 64 Milliarden Dollar und eines bereinigten Ergebnisses je Aktie von 2,80 bis 3,00 Dollar fest.

(Bericht von Michael Erman in New York und Patricia Weiß, redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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