(Reuters) – Die Erzeugerpreise im Euro-Raum sind im Dezember im Zuge höherer Energiekosten leicht gestiegen.
In der Industrie kletterten sie um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um aufwärts revidiert 1,7 Prozent im November. Im Gesamtjahr ergab sich allerdings ein deutlicher Rückgang der Erzeugerpreise: Sie sanken 2024 im Durchschnitt um 4,2 Prozent.
Der Anstieg im Dezember war insbesondere auf höhere Energiepreise zurückzuführen. Sie legten um 1,4 Prozent zum Vormonat zu. Im November hatte sich allerdings ein noch weit stärkerer Anstieg um 5,6 Prozent ergeben. Die Preise für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen legten zum Jahresende minimal um 0,1 Prozent zu, nachdem sie im Vormonat stagniert hatten. Bei Vorleistungsgütern gab es ein kleines Plus von 0,1 Prozent, nach minus 0,1 Prozent im November.
Die Preise gelten ab Werk, also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie dienen somit als früher Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Diese zogen in der Euro-Zone zu Jahresbeginn an: Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Januar um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Dezember hatte die Teuerungsrate lediglich bei 2,4 Prozent gelegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) verfehlt damit die angepeilte Marke von zwei Prozent. Die Währungshüter sind jedoch zuversichtlich, ihr Inflationsziel im Laufe des Jahres zu erreichen. Die EZB hat ihre Zinssenkungsserie jüngst fortgesetzt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz wurde um einen Viertelprozentpunkt niedriger auf 2,75 Prozent gesetzt. Investoren spekulieren auf weitere Schritte nach unten.
(Bericht von Reinhard Becker,redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)