US-Post befördert im Zollstreit vorerst keine Pakete mehr aus China

Los Angeles (Reuters) – Die US-Post befördert vorübergehend keine Pakete mehr aus China und Hongkong.

Dies teilte das staatliche Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch mit. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump ein Schlupfloch für Sendungen geschlossen und die sogenannte “De-minimis”-Ausnahme von Einfuhrzöllen, die bislang zollfreie Lieferungen von Paketen mit geringem Wert aus der Volksrepublik in die Vereinigten Staaten ermöglichte, beendet. Diese Regeln erlaubten es Online-Händlern wie Temu und Shein, Pakete mit einem Warenwert von weniger als 800 Dollar zollfrei in die Vereinigten Staaten zu schicken. Trump hatte zudem Zölle in einer Höhe von zehn Prozent gegen Waren aus China verhängt, die Volksrepublik reagierte mit Gegenmaßnahmen. Briefe und Päckchen aus China würden aber weiter transportiert, teilte die US-Post (USPS) weiter mit.

USPS werde Zeit brauchen, um sich auf die neuen Zoll-Regelungen einzustellen und über eine erneute Beförderung der Pakete zu entscheiden, sagte Morningstar-Analystin Chelsey Tam. Dies sei eine große Herausforderung – denn in der Vergangenheit seien rund vier Millionen Pakete am Tag unter den Regeln für eine zollfreie Versendung in die USA gegangen.

Internationale Logistiker erklärten hingegen, sie transportierten weiter Pakete aus der Volksrepublik in die USA. FedEx teilte etwa mit, der Konzern liefere weiter. Der Online-Händler Amazon wollte sich nicht äußern.

Analysten gehen davon aus, dass sich die Sendungen von Temu und Shein in die USA durch das Vorgehen der US-Regierung verteuern werden. Es sei aber nicht zu erwarten, dass dies die Zahl der Sendungen dramatisch drücken werde. Die chinesischen Online-Händler seien voraussichtlich auch unter den neuen Regeln billiger als US-Handelsketten.

(Bericht von Lisa Baertlein, James Pomfret und Lisa Barrington, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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