Insider: Billigversender Shein macht Abstriche beim Börsenwert

Dubai/Hongkong (Reuters) – Der chinesische Modeversender Shein macht Insidern zufolge vor einem möglichen Börsengang in London deutliche Abstriche bei seiner Bewertung.

Shein strebe nun einen Unternehmenswert von etwa 50 Milliarden Dollar an, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag. Bei der jüngsten Finanzierungsrunde seiner Investoren 2023 war Shein noch mit 66 Milliarden Dollar bewertet worden, zuvor kursierten noch höhere Zahlen. Die in China gegründete und nun in Singapur ansässige Firma erwägt seit Längerem einen Börsengang in London. Zuletzt hieß es, Shein wolle weniger als die Mindestquote von zehn Prozent des Kapitals platzieren und denke darüber nach, dafür eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen.

Das Geschäftsmodell des “Fast-Fashion”-Anbieters, der seine Billigmode direkt an Kunden in den USA und Europa versendet, wird durch Pläne der US-Regierung von Präsident Donald Trump gefährdet, die “de-minimis”-Geringfügigkeitsklausel beim Warenimport zu streichen. Nach dieser Regel sind Einzelsendungen unter 800 Dollar Warenwert vom Einfuhrzoll ausgenommen. Nach Angaben aus dem US-Kongress von 2023 stammten 30 Prozent aller davon begünstigten Importe in die USA von Shein und dem chinesischen Rivalen Temu. In der EU gilt eine ähnliche Zollbefreiung für Sendungen im Wert von bis zu 150 Euro, die ebenfalls in die Kritik geraten ist.

(Bericht von Hadeel Al Sayegh, Julie Zhu und Kane Wu, geschrieben von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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