Batterieriese CATL geht an Börse in Hongkong – Geld für Werk in Ungarn

Sydney (Reuters) – Der chinesische Batteriehersteller CATL geht an die Börse in Hongkong und will dabei Insidern zufolge mehrere Milliarden Dollar aufnehmen.

Den Antrag auf Börsennotiz stellte CATL nach Angaben des Börsenbetreibers am Dienstag. Ein Teil des bei dem Börsengang aufgenommenen Geldes soll demnach dafür verwendet werden, den Bau der Batteriefabrik in Ungarn zu finanzieren. Insgesamt werde damit gerechnet, dass CATL mindestens fünf Milliarden Dollar frisches Geld erhält, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der weltgrößte Batteriehersteller war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Transaktion wäre der größte Börsengang in Hongkong seit 2021, als der TikTok-Konkurrent Kuaishou Technology dort 6,2 Milliarden Dollar eingenommen hatte.

Die Börse Hongkong, wo die Emissionstätigkeit in den vergangenen Jahren unter den volatilen Märkten und der verschärften Regulierung durch die chinesischen Behörden gelitten hat, wirbt um solche Zweitnotierungen chinesischer Aktiengesellschaften.

CATL wiederum würde sich mit der Notiz am chinesischen Offshore-Finanzplatz Hongkong nicht nur neue Liquiditätsquellen erschließen, sondern könnte sich auch für einen eskalierenden Handelskonflikt zwischen China und den USA wappnen, der auch Kapital- und Investitionsbeschränkungen mit sich bringen könnte. CATL steht mit anderen chinesischen Technologiefirmen auf einer Liste von Unternehmen, denen eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen Militär vorgeworfen wird.

Das Unternehmen hat in China bei Batterien für Elektroautos einen Marktanteil von fast 50 Prozent und ist mit einem Börsenwert von rund 190 Milliarden Euro auch weltweit einer der größten Player in dem Sektor. In Ungarn entsteht derzeit ein Batteriewerk für 7,3 Milliarden Euro, das unter anderem BMW beliefern soll. CATL will zudem mit der Opel-Mutter Stellantis für 4,1 Milliarden Euro eine Mega-Batteriefabrik in Spanien bauen.

(Bericht von Scott Murdoch, geschrieben von Olaf Brenner und Christina Amann. Redigiert von Philipp Krach.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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