Erzeugerpreise auch zum Jahresstart im Aufwind – Butter deutlich teurer

Berlin (Reuters) – Die deutschen Erzeugerpreise sind auch Anfang 2025 gestiegen.

Sie erhöhten sich im Januar um 0,5 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 1,3 Prozent gerechnet. Im Dezember hatte es ein Plus von 0,8 Prozent gegeben und im November mit 0,1 Prozent den ersten Anstieg überhaupt seit Juni 2023.

“Von der Entwicklung der Erzeugerpreise geht weiter keine größere Gefahr für die Inflation in Deutschland aus”, sagte Chefökonom Cyrus de la Rubia von Hamburg Commercial Bank. Grund sei zum einen der stärkere Rückgang bei Energiepreisen. “Dazu kommt, dass die deutsche Industrie die Preise für Investitionsgüter, Maschinen und Autos angesichts der schwachen Konjunktur im Jahresvergleich zwar stärker als den Durchschnitt, letztlich aber dennoch nur geringfügig anheben konnte.”

In der Statistik werden die Preise der Hersteller geführt, bevor die Produkte in den Groß- und Einzelhandel kommen. Sie gelten als frühe Signalgeber für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Die allgemeine Inflationsrate sank im Januar auf 2,3 Prozent nach 2,6 Prozent im Dezember. Grund waren etwa nicht mehr so stark steigende Lebensmittelpreise.

Zum Anstieg der Erzeugerpreise am Jahresanfang trugen vor allem sogenannte Verbrauchsgüter bei. Diese kosteten 3,0 Prozent mehr als im Januar 2024. Nahrungsmittel kosteten 3,5 Prozent mehr. Deutlich teurer waren hier Butter mit plus 39,8 Prozent, Süßwaren mit plus 24 Prozent und Rindfleisch mit plus 18 Prozent. Billiger waren insbesondere Zucker (33,8 Prozent), Schweinefleisch (8,8 Prozent) und Getreidemehl (4,1 Prozent).

Preise für Investitionsgüter lagen im Januar 1,9 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. Dabei verteuerten sich Kraftwagen und Kraftwagenteile um 1,4 Prozent und Maschinen um 1,9 Prozent.

Preisdämpfend wirkte die Energie. Diese kostete 1,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Gaspreise fielen um 1,9 Prozent, die für Strom um 1,8 Prozent. Mineralölerzeugnisse hingegen waren 0,7 Prozent teurer als vor einem Jahr. Leichtes Heizöl kostete 1,9 Prozent mehr, und Kraftstoffe kosteten 0,5 Prozent mehr.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Thomas Seythal)

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