San Francisco (Reuters) – Nach dem Sieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl kündigt Apple massive Investitionen in den USA an.
In den kommenden vier Jahren werde der Konzern insgesamt 500 Milliarden Dollar ausgeben, teilte der iPhone-Entwickler am Montag mit. Dazu gehöre der Aufbau einer Produktion von Hochleistungsservern für Künstliche Intelligenz (KI). Im Rahmen der geplanten Projekte würden in der Forschung und Entwicklung etwa 20.000 Stellen geschaffen.
“Diese Zusage ist eine politische Geste gegenüber der Trump-Regierung”, sagte Analyst Gil Luria vom Research-Haus D.A. Davidson. “Es ist aber unklar, ob diese Ankündigung eine Ausweitung der Ausgaben bedeutet.” Er gehe davon aus, dass die Summe allgemeine Kosten und Administrationskosten einschließe. Dem Unternehmen zufolge umfasst sie auch Bestellungen bei Zulieferern – und die Produktion von Filmen und Serien für den Streaming-Dienst Apple TV+. Die Frage, welcher Teil der Gesamtsumme ohnehin für Aufträge an US-Lieferanten eingeplant war, wollte der Konzern nicht beantworten. Apple-Aktien gewannen an der Wall Street ein knappes halbes Prozent.
Die Ankündigung kam wenige Tage nach einem Treffen des Apple-Chefs Tim Cook mit Trump. Dem US-Konzern drohen Einfuhr-Zölle, weil er viele seiner Produkte in China zusammenbauen lässt. Während Trumps erster Amtszeit war Apple dank einer Ausnahme-Genehmigung von Zusatz-Abgaben verschont geblieben. Damals hatte der Konzern Investitionen in Höhe von 350 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren in Aussicht gestellt. In einem Beitrag auf seiner Kurznachrichten-Plattform Truth Social dankte der US-Präsident Apple und Cook. Die Entscheidung spiegle deren Vertrauen in seine Regierung wider.
AUSBAU DER ZUSAMMENARBEIT MIT FOXCONN
Apple intensiviert außerdem die Zusammenarbeit mit Foxconn, dem wichtigsten iPhone-Auftragsfertiger. Gemeinsam wollen die beiden Firmen eine Fabrik zum Bau von KI-Servern errichten, auf denen die Software für die “Apple Intelligence” genannten KI-Funktionen laufen soll. Diese Rechner würden derzeit außerhalb der USA zusammengebaut. Die Aktien anderer Server-Hersteller wie Dell oder Super Micro Computer fielen daraufhin um bis zu 4,5 Prozent.
Parallel dazu gab Apple bekannt, dass die Massenproduktion von Prozessoren für iPhones & Co im neuen US-Werk des taiwanischen Auftragsfertigers TSMC begonnen habe. In diesem Zusammenhang solle das Volumen von Apples Advanced Manufacturing Fund auf zehn Milliarden Dollar verdoppelt werden. Dieser fördert die Forschung und den Ausbau der Produktion bei seinen Zulieferern. Unter anderem soll mit den Geldern die Entwicklung hochmoderner Chips im US-Werk von TSMC vorangetrieben werden.
Geplant sei außerdem der Aufbau einer Akademie in Michigan. Hier könnten sich Ingenieure kleinerer und mittlerer Firmen kostenlos in Projekt-Management und Prozess-Optimierung schulen lassen.
(Bericht von Stephen Nellis; geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)