London (Reuters) – Großbritannien will seine Verteidigungsausgaben zulasten der Entwicklungshilfe erhöhen.
Bis 2017 sollen die Militärausgaben auf 2,5 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, kündigte Premierminister Keir Starmer am Dienstag im Parlament an. Im Interesse der Sicherheit müssten schwierige Entscheidungen getroffen werden. Um die erhöhten Kosten für Verteidigung zu finanzieren, würde der Etat für Entwicklungshilfe bis 2027 von derzeit 0,5 Prozent des BIP auf 0,3 Prozent sinken. “Diese Regierung wird den größten nachhaltigen Anstieg der Verteidigungsausgaben seit dem Ende des Kalten Krieges einleiten”, sagte Starmer. Langfristig sollte dieser Posten bis auf drei Prozent des BIP steigen.
Großbritannien hatte 1993/94 zuletzt drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgegeben. Seither wurden die Verteidigungsausgaben stetig reduziert und statt dessen Investitionen in Gesundheit, Wohlfahrt und Bildung erhöht. US-Präsident Donald Trump hatte Anfang des Monats erklärt, Europa müsse selbst für seine Sicherheit sorgen. Er fordert von Nato-Mitgliedern wie Großbritannien deutlich höhere Beiträge. Starmer wird am Donnerstag in Washington zu Gesprächen mit Trump erwartet.
(Bericht von Sachin Ravikumar, geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)