Steuerbehörde in Italien geht gegen DHL Express vor

Mailand (Reuters) – Der Logistikriese DHL hat Ärger mit den Steuerbehörden in Italien.

Mailänder Ermittler werfen der italienischen Landesgesellschaft der DHL-Expresssparte vor, gegen Steuer- und Arbeitsrecht verstoßen zu haben, wie aus Unterlagen hervorgeht, die Reuters einsehen konnte. Unter anderem gehe es um komplexe Konstruktionen mit Subunternehmen, durch die Steuern und Sozialabgaben nicht gezahlt worden seien. Rund 46,8 Millionen Euro musste DHL im Zusammenhang mit den Untersuchungen, die die Jahre 2019 bis 2023 betreffen, an die Behörden überweisen. Es habe Überprüfungen in Büros in Italien gegeben, teilte DHL mit. Mit Rücksicht auf die laufenden Untersuchungen könne der Konzern keine Details nennen. DHL arbeite aber in vollem Umfang mit den Behörden zusammen und wolle die Angelegenheit rasch beilegen.

Die Mailänder Ermittler waren auch schon gegen den DHL-Konkurrenten FedEx vorgegangen. Aufgrund ähnlicher Vorwürfe musste der US-Riese ebenfalls 46,6 Millionen Euro zahlen. Auch FedEx hatte erklärt, mit den Behörden zu kooperieren. Zudem hatten die Ermittler unter anderem auch die Logistiker GLS sowie GXO unter die Lupe genommen. Auch eine weitere italienische DHL-Tochter war 2021 in ihr Visier geraten, damals wurden Zahlungen von mehr als 20 Millionen Euro fällig. Die Behörden hatten nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren Dutzende von Unternehmen aus der Branche untersucht, insgesamt habe es seit 2021 Zahlungen in einem Volumen von rund 634 Millionen Euro an die Behörden gegeben.

(Bericht von Emilio Parodi, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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