München (Reuters) – Der Gesundheitskonzern Fresenius baut seine Beteiligung am Dialyse-Spezialisten FMC perspektivisch von 32,2 auf bis zu 25,1 Prozent ab und erlöst mit dem Verkauf von Aktien und einer Umtauschanleihe rund 1,1 Milliarden Euro.
Das Bad Homburger Unternehmen platzierte über Nacht 10,6 Millionen FMC-Aktien für insgesamt 472 Millionen Euro bei Investoren, wie Fresenius am Dienstag mitteilte. Damit reduziert sich der Anteil an Fresenius Medical Care (FMC) auf rund 28,6 Prozent. Mit einer gleichzeitig begebenen, 600 Millionen Euro schweren Umtauschanleihe auf FMC-Aktien kann der Anteil bis spätestens 2028 auf die Zielmarke von 25,1 Prozent sinken. Fresenius bleibt aber größter Aktionär von FMC.
“Der Verkauf der Anteile an Fresenius Medical Care ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu FutureFresenius”, sagte Vorstandschef Michael Sen. “Damit erhöhen wir unsere strategische Flexibilität zur weiteren Stärkung unserer Wachstumsplattformen und schaffen die Basis für langfristiges profitables Wachstum.”
Der Verkaufspreis für das Aktienpaket lag bei 44,50 Euro und damit 6,2 Prozent unter dem Schlusskurs vom Montag. Die unverzinsten Umtauschanleihen können in den nächsten drei Jahren in bis zu 10,4 Millionen FMC-Aktien getauscht werden. Der Tausch lohnt sich für die Investoren, wenn die FMC-Anteilsscheine auf mindestens 57,85 Euro steigen. Das wäre ein Kursplus von 30 Prozent. Fresenius kann die Umtauschanleihen aber auch ganz oder teilweise in bar ablösen. “Die Umtauschanleihe mit einem Aufschlag von 30 Prozent bietet die Möglichkeit, zukünftige Wertsteigerungen zu nutzen und gleichzeitig eine kosteneffiziente Finanzierung mit einem Null-Prozent-Kupon zu erzielen”, sagte Finanzvorständin Sara Hennicken.” Die Platzierung sei überzeichnet gewesen.
Fresenius hatte die Entflechtung von FMC Ende 2023 unter Dach und Fach gebracht. Die ehemalige Dialyse-Tochter hatte sich bis dahin immer mehr zum Bremsklotz für den Konzern entwickelt. Durch die Umwandlung von FMC von einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) in eine Aktiengesellschaft (AG) muss Fresenius den Dialysespezialisten seither nicht mehr voll bilanzieren und sieht ihn nur noch als Finanzbeteiligung. Investoren ist die Beteiligung an FMC seit längerer Zeit ein Dorn im Auge.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)