EU-Waffenimporte laut Sipri-Daten stark gestiegen

Stockholm (Reuters) – Die europäischen Waffenimporte sind laut Angaben des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts (Sipri) im Zeitraum 2020-2024 um 155 Prozent gestiegen.

Die Ukraine sei nach dem Einmarsch Russlands 2022 zum größten Waffenimporteur der Welt geworden, heißt es in dem Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde.” Angesichts eines zunehmend kriegerischen Russlands und der unter der ersten Trump-Präsidentschaft angespannten transatlantischen Beziehungen haben die europäischen Nato-Staaten Schritte unternommen, um ihre Abhängigkeit von Waffenimporten zu verringern und die europäische Rüstungsindustrie zu stärken”, sagte Pieter Wezeman, Senior Researcher beim Sipri Arms Transfers Programme.”Aber die transatlantische Waffenlieferungsbeziehung hat tiefe Wurzeln. Die Importe aus den USA sind gestiegen, und die europäischen NATO-Staaten haben noch fast 500 Kampfflugzeuge und viele andere Waffen bei den USA bestellt.”

Laut Sipri-Daten dominieren die USA weiterhin bei den Rüstungsexporten. Demnach stieg der Anteil der US-Unternehmen an den weltweiten Waffenexporten von 35 Prozent im Zeitraum 2015-2019 auf 43 Prozent im Zeitraum 2020-24 gestiegen. Die Waffenexporte der USA machten in etwa den gleichen Anteil am Weltmarkt aus wie die nächsten acht Länder zusammen, heißte es in dem Bericht.

Auf Europa entfielen laut Sipri 28 Prozent der weltweiten Waffeneinfuhren im Zeitraum 2020-24, gegenüber 11 Prozent zwischen 2015 und 2019. Die Ukraine importierte demnach 8,8 Prozent der weltweiten Waffenimporte von 2020-24. Knapp die Hälfte dieser Importe stammte laut den Daten aus den USA.

Den Sipri-Daten zufolge lieferten die USA zwischen 2020 und 2024 mehr als 50 Prozent der europäischen Waffenimporte. Großbritannien, die Niederlande und Norwegen gehörten zu den wichtigsten Käufern.

In Asien und Ozeanien gingen die Waffeneinfuhren laut dem Sipri-Bericht um 21 Prozent zurück. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass China mehr eigene Waffen herstelle.

(Bericht von Simon Johnson, geschrieben von Sabrina Frangos, redigiert von Esther Blank)

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