Berlin (Reuters) – Deutschland könnte dem Beispiel der Niederlande und Finnlands folgen und Barzahlungen im Handel auf- oder abrunden.
Entsprechende Vorschläge veröffentlichte am Dienstag das sogenannte Nationale Bargeldforum. Es wurde auf Initiative der Bundesbank mit dem Ziel gegründet, Bargeld als allgemein verbreitetes Zahlungsmittel zu sichern und verfügbar zu halten. In dem Gremium sind die Verbände der Kreditwirtschaft, des Einzelhandels, des Verbraucherschutzes, der Geld- und Wertdienstleistungsbranche und der Automatenbetreiber vertreten.
Das Forum spricht sich mehrheitlich dafür aus, bei Barzahlungen hierzulande auf die nächsten fünf Eurocent auf- oder abzurunden. Das Bundesfinanzministerium wird gebeten, sich für eine gesetzliche Rundungsregelung einzusetzen und diese voranzutreiben. “Die Rundungsregeln sollten in Europa möglichst einheitlich sein”, teilte die Bundesbank mit.
Die vorgeschlagene Rundungsregel würde demnach bedeuten, dass Käufer und Verkäufer bei einer Barzahlung die Summe des Gesamteinkaufs auf die nächsten fünf Cent auf- oder abrunden müssten. Kaufsummen, die auf ein oder zwei Cent enden, würden abgerundet und Beträge, die auf drei oder vier Cent enden, aufgerundet. Statt 4,99 Euro würden dann beispielsweise fünf Euro fällig, statt 1,02 Euro hingegen nur ein Euro. In einigen europäischen Ländern wie in Finnland oder den Niederlanden ist dies gängige Praxis. Eine einheitliche europäische Lösung steht bisher aus.
(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)