Insider: TSMC will mit Partnern Intels Auftragsfertigung übernehmen

Singapur/New York/Taipeh (Reuters) – TSMC hat Insidern zufolge mehreren US-Chipfirmen die gemeinsame Übernahme der Auftragsfertigung von Intel vorgeschlagen.

Der taiwanische Konzern habe bei AMD, Broadcom, Nvidia und Qualcomm vorgefühlt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch. Den Plänen zufolge würde TSMC maximal 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten und die Halbleiter-Fertigung in die Hand nehmen. Die Gespräche seien aber noch in einem frühen Stadium.

Intel, TSMC, Nvidia, AMD und Qualcomm wollten sich zu diesem Thema nicht äußern. Broadcom sowie die US-Regierung, die einen derartigen Deal genehmigen müsste, waren für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Intel-Aktien stiegen im vorbörslichen Geschäft der Wall Street um mehr als sieben Prozent. Die Papiere der übrigen Firmen gewannen bis zu zwei Prozent.

Der Vorstoß gehe auf eine Initiative des US-Präsidenten Donald Trump zurück, sagten die Insider. Dieser habe TSMC gebeten, dem kriselnden ehemaligen Vorzeigekonzern Intel unter die Arme zu greifen. Allerdings sei die Regierung gegen eine Komplettübernahme von Intels Auftragsfertigung durch ein ausländisches Unternehmen.

VOM BRANCHENPRIMUS ZUM ÜBERNAHME-KANDIDATEN

Über die Zerschlagung des einstmals weltgrößten Chip-Herstellers wird bereits seit längerem spekuliert. So waren zeitweise eine Komplettübernahme durch Qualcomm sowie eine Aufteilung zwischen TSMC und Broadcom im Gespräch.

In den vorangegangenen Jahren hatte sich Intel durch eine Serie von Fehlentscheidungen und verpassten Chancen in die Krise manövriert. So hat das Unternehmen bislang keinen konkurrenzfähigen Hochleistungsprozessor für Künstliche Intelligenz (KI) im Angebot. Gleichzeitig ist der Konzern bei der Chip-Fertigung technologisch hinter den Rivalen TSMC zurückgefallen. Trotz milliardenschwerer Investitionen schreibt diese Sparte aktuell rote Zahlen.

(Bericht von Fanny Potkin, Milana Vinn, Anirban Sen, Max A. Cherney, Stephen Nellis und Wen-Yee Lee; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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