Borouge plant Aktienrückauf nach Kursrückgang wegen Fusionsdeal

Dubai (Reuters) – Das Petrochemieunternehmen Borouge, an der die arabische Adnoc und indirekt die österreichische OMV beteiligt sind, plant den Rückkauf von bis zu 2,5 Prozent eigener Aktien.

Die Aktionäre sollen darüber am 7. April auf der Hauptversammlung abstimmen, wie der Konzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten am Montag mitteilte. “Der vorgeschlagene Aktienrückkauf unterstreicht das Vertrauen des Unternehmens in sein langfristiges Wachstumspotenzial und sein Engagement, den Aktionären über verschiedene Wege überdurchschnittliche Renditen zu bieten”, erklärte Borouge.

Adnoc und OMV hatte sich in diesem Monat auf die Fusion ihrer Polyolefin-Geschäfte – Borouge und Borealis – sowie auf die Übernahme der kanadischen Nova Chemicals geeinigt. Unter dem Namen Borouge Group International soll ein neuer Petrochemie-Riese mit einem Unternehmenswert von 60 Milliarden Dollar entstehen, der viertgrößte der Welt. Unternehmenssitz soll in Wien sein, während die Börsennotiz in Abu Dhabi geplant ist. Ein Zweitlisting an der Wiener Börse könnte ab 2027 erfolgen. Der Abschluss des Deals wird in etwa einem Jahr erwartet. Nach der Fusion werden OMV und Adnoc zunächst je 46,9 Prozent an der neuen Gruppe halten. Um als gleichberechtigte Partner aufzutreten, muss die OMV 1,6 Milliarden Euro in das Unternehmen einbringen.

Nach der Ankündigung der Fusion geriet die Borouge-Aktie unter Druck. Am 11. März fiel sie auf ein Rekordtief von 2,3 Dirham (0,6 Dollar) pro Aktie, nachdem sie am 4. März mit 2,66 Dirham ihren höchsten Stand seit September 2023 erreicht hatte. Zuletzt erholte sich das Papier und notierte 4,7 Prozent höher bei 2,46 Dirham.

Die Verhandlungen über die Zusammenlegung der Unternehmen zogen sich über eineinhalb Jahre hin. Die Transaktion gilt als komplex, da Adnoc und OMV über wechselseitige Beteiligungen verfügen. Borouge gehört zu 54 Prozent Adnoc und zu 36 Prozent Borealis. Borealis wiederum ist zu 75 Prozent im Besitz von OMV und zu 25 Prozent von Adnoc. Die restlichen zehn Prozent von Borouge sind an der Abu Dhabi Securities Exchange (ADX) notiert. Nach Abschluss des Deals wird den aktuellen Borouge-Aktionären voraussichtlich angeboten, ihre Aktien gegen Anteile an der neuen Gesellschaft zu tauschen.

(Bericht von Yousef Saba, geschrieben von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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