Litauen unterstützt EU-Pläne zur Verdoppelung der Ukraine-Militärhilfen

Brüssel (Reuters) – Litauen unterstützt einen EU-Vorschlag, die Militärhilfe für die Ukraine in diesem Jahr auf bis zu 40 Milliarden Euro zu verdoppeln.

Ein ähnlicher Betrag werde auch in den kommenden Jahren benötigt, um einen erneuten russischen Angriff entgegenzuwirken, sagte Außenminister Kestutis Budrys am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. “Wenn wir diesen Betrag (…) über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten können, wäre das der Betrag, der es den Ukrainern erlauben würde, ihre Streitkräfte in der derzeitigen Stärke zu halten”, sagte Budrys.

Am Montag soll bei einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel der Vorschlag des diplomatischen Dienstes der EU unter Leitung der ehemaligen estnischen Ministerpräsidentin Kaja Kallas zur Verdoppelung der Hilfen auf 40 Milliarden Euro erörtert werden. Während einige EU-Länder darauf zurückhaltend reagiert haben, sagte Budrys, die langfristige militärische Unterstützung für die Ukraine sollte nicht vom Ergebnis von Friedensgesprächen abhängen, da bereits klar sei, dass die Ukraine ein starkes Militär brauchen werde. “Die ukrainischen Streitkräfte werden die wichtigste Abschreckung für die Russen sein, nicht (in die Ukraine) zurückzukehren”, sagt Budrys.

Die einstige Sowjetrepublik Litauen gehört seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 zu den treuesten Unterstützern der Regierung in Kiew. Nach Schätzungen der Nato gab Litauen im Jahr 2024 eine Summe für die Verteidigung aus, die rund 2,85 Prozent seiner Wirtschaftsleistung entsprach. Das ist im europäischen Vergleich viel. Litauen hat zugesagt, die Summe zwischen 2026 und 2030 auf 5 bis 6 Prozent zu erhöhen.

Die deutsche Bundeswehr will bis 2027 eine Brigade – eine Einheit im Umfang von etwa 5000 Soldatinnen und Soldaten – in Litauen und damit an der Ostflanke der Nato einsatzbereit haben.

(Bericht von Lili Bayer und Andrew Gray, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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