Berlin (Reuters) – FDP-Fraktionschef Christian Dürr hat für seine Kandidatur zum neuen Vorsitzenden der Liberalen in den Landesverbänden nach Parteiangaben breite Unterstützung.
Das betonte der baden-württembergische FDP-Chef Hans-Ulrich Rülke am Montag in Berlin. Es habe am Sonntag in Kiel ein Treffen nahezu aller FDP-Landesfraktions- und Landesparteichefs gegeben, berichtete Rülke. Dabei habe Dürr mit seiner Kandidatur “einmütige Unterstützung” erfahren. Er gehe nun davon aus, dass Dürr beim FDP-Bundesparteitag im Mai mit großer Mehrheit zum neuen Parteichef gewählt werde, sagte Rülke.
Dürr hatte seine Kandidatur für die Nachfolge von Christian Lindner an der Parteispitze der Liberalen am Sonntag öffentlich gemacht. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Rülke sprach Dürr mit Blick auf die Bundestagswahl vom 23. Februar von einer “bitteren Niederlage” für die FDP. Aber: “Wenn man hinfällt, dann steht man wieder auf.” Er wolle jetzt ein “starkes Team” aufbauen mit neuen Köpfen, aber auch bekannten Gesichtern. Er wolle daher, dass auch die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann und der noch amtierende Parteivize Wolfgang Kubicki Teil eines neuen Präsidiums der FDP würden.
Lindner hatte nach der Bundestagswahl seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Der 46-Jährige zog damit die Konsequenz aus dem Wahldebakel der FDP, die den Wiedereinzug in den Bundestag mit nur noch 4,3 Prozent nicht mehr schaffte. Lindner war seit 2013 FDP-Chef und hatte die Liberalen nach vier Jahren in der außerparlamentarischen Opposition 2017 wieder in den Bundestag geführt. In der Ampel-Koalition war er Bundesfinanzminister.
(Bericht von Alexander Ratz, redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)