Washington (Reuters) – Der US-Einzelhandel hat sich nach einem Fehlstart ins Jahr im Februar ein wenig berappelt.
Die Umsätze stiegen um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das US-Handelsministerium am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten mit einem deutlicheren Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Der Januar-Wert wurde allerdings auf minus 1,2 Prozent nach unten revidiert. Zunächst war von einem Umsatzminus von 0,9 Prozent die Rede gewesen. Helaba-Ökonom Ralf Umlauf sprach von einer schwachen Erholung: “Nach dem unerwartet schwachen Januarergebnis haben die Einzelhandelsumsätze erneut enttäuscht, auch wenn es zu einem kleinen Plus gekommen ist.”
Der Preisauftrieb hat in den USA jüngst zwar nachgelassen, wie die im Februar auf 2,8 von 3,0 Prozent gefallene Teuerungsrate ausweist. Viele Experten rechnen allerdings damit, dass der von US-Präsident Donald Trump angezettelte internationale Handelskrieg die Inflation anheizen wird, da zahlreiche importierte Güter teurer werden dürften.
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher mittlerweile mit einer Teuerungsrate von 4,9 Prozent, wie aus der jüngsten Befragung der Universität Michigan hervorgeht. Dies ist die höchste Inflationserwartung, die seit November 2022 gemessen wurde. Viele Verbraucher erwähnten in der Umfrage das hohe Maß an Unsicherheit in Bezug auf politische und andere wirtschaftliche Faktoren.
Die Notenbank Federal Reserve schiebt mögliche Zinssenkungen wegen der in Zeiten des radikalen Politikwechsels in den USA herrschenden Unsicherheit wohl auf die lange Bank. Experten erwarten, dass die Währungshüter den Leitzins am Mittwoch in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen werden.
(Bericht von Lucia Mutikani, geschrieben von Reinhard Becker; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)