Börsenneuling Springer Nature steigert Gewinn – Mehr Geschäft mit Open Access

Berlin (Reuters) – Der Berliner Wissenschaftsverlag Springer Nature hat im vergangenen Jahr Umsatz und Gewinn gesteigert und peilt auch 2025 Wachstum an.

Die Erlöse kletterten auf rund 1,85 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Organisch – also ohne Wechselkurs- und Portfolioveränderungen, sei dies ein Plus von fünf Prozent. Der bereinigte operative Gewinn stieg organisch um sieben Prozent auf 512 Millionen Euro. “Unsere starken Ergebnisse zeigen, dass wir in der Lage sind, nachhaltig Mehrwert für die Forschungsgemeinschaft zu schaffen”, sagte Firmenchef Frank Vrancken Peeters. “Wir veröffentlichen immer mehr hochwertige, frei zugängliche Inhalte.”

Für 2025 peilt das Management einen Umsatz zwischen rund 1,89 und etwa 1,94 Milliarden Euro an sowie eine bereinigte operative Gewinnmarge mindestens auf dem Niveau von 2024. Dies spiegele die positive Dynamik im Markt wider sowie die stetigen Investitionen in künftiges Wachstum.

Die mit Abstand größte Verlagssparte, das Segment Research, bleibt zugleich wichtigster Wachstumstreiber für Springer Nature. Research erzielte sechs Prozent mehr Umsatz auf 1,41 Milliarden Euro. Das Unternehmen begründete dies mit dem Portfolio an OA-Zeitschriften mit frei zugänglichen Artikeln. Springer Nature habe einen bedeutenden Meilenstein erreicht, indem es zum ersten Mal die Hälfte seiner Forschungsartikel über Open Access (OA) veröffentlichte. Dadurch würden Forschungsergebnisse leichter zugänglich gemacht und verstärkten so ihre Wirkung. Frei zugängliche Artikel würden im Schnitt viel häufiger heruntergeladen, zitiert und beachtet als andere.

Springer Nature hatte sich am 4. Oktober an die Frankfurter Börse gewagt, um die Verschuldung zu reduzieren und dem Finanzinvestor BC Partners den Ausstieg zu ermöglichen. Der 1842 in Berlin gegründete Verlag mit rund 9400 Beschäftigten in mehr als 40 Ländern bringt etwa 14.000 Fachbuch-Titel jährlich auf den Markt und verlegt rund 3000 Fachzeitschriften. Zu den Publikationen gehören unter anderem die Wissenschaftsmagazine “Nature” und “Scientific American”. Das Unternehmen ist 2015 aus der Fusion von Springer Science mit der Holtzbrinck-Tochter Macmillan Science & Education entstanden und hat derzeit einen Börsenwert von rund 4,5 Milliarden Euro.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Banser – Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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