Ifo: Stimmung unter Selbstständigen hellt sich auf

Berlin (Reuters) – Nach dem Dämpfer zu Jahresbeginn hat sich die Stimmung unter den Selbstständigen und Kleinstunternehmen im Februar aufgehellt.

Der Geschäftsklimaindex stieg auf minus 21,1 Punkte, nach einem Rekordtief von minus 24,9 Zählern im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Dienstag zu dem gemeinsam mit dem Softwareunternehmen Jimdo erhobenen Barometer mitteilte. Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage nahm demnach ab. Zudem blicken die Befragten weniger pessimistisch auf die kommenden Monate. “Die Selbstständigen erhoffen sich positive Impulse von einer neuen Bundesregierung”, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. Trotz des Lichtblicks ist das Geschäftsklima allerdings immer noch deutlich schlechter als das für die Gesamtwirtschaft.

Nach der Abwärtsbewegung der vergangenen Monate entwickelte sich die Stimmung im Gastgewerbe nun positiv. Hier haben sich Union und SPD in ihrem Sondierungspapier darauf geeinigt, die Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf sieben Prozent zu senken. Auch Unternehmensberatungen, Freiberufler und die Kreativen berichteten im Februar von besser laufenden Geschäften.

“Bei den Selbstständigen herrscht noch reichlich Spielraum für neue Aufträge und stärkere Nachfrage”, sagte Demmelhuber. Auch um die schwache Auftragslage abzufedern, setzen sie in den nächsten Monaten weniger auf Preisanhebungen.

Das Ifo-Institut traut der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr nur ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent zu. Erst 2026 könnte sich die Lage mit einem erwarteten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,8 Prozent etwas verbessern, teilten die Münchner Ökonominnen und Ökonomen am Montag mit. “Die deutsche Wirtschaft steckt fest”, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen. “Trotz einer wieder anziehenden Kaufkraft bleibt die Konsumlaune verhalten, und auch die Unternehmen investieren zurückhaltend.”

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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