Frankfurt (Reuters) – Der kriselnde Autozulieferer ZF Friedrichshafen hat nach einem Medienbericht unter dem Strich im vergangenen Jahr rote Zahlen geschrieben.
Vor allem aufgrund der Zinslasten des mit rund zehn Milliarden Euro verschuldeten Unternehmens sei netto ein Fehlbetrag in hohem Millionen-Euro-Bereich angefallen, berichtete der “Südkurier” am Mittwoch unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Ein Sprecher von ZF Friedrichshafen wollte sich mit Verweis auf die am Donnerstag anstehende Veröffentlichung der Jahresbilanz 2024 nicht äußern.
Der Stiftungskonzern hat im vergangenen Jahr aufgrund schwacher Nachfrage und Belastungen durch hohe Investitionen in die Elektromobilität zwei Mal seine Jahresprognose gesenkt. Der zweitgrößte deutsche Autozulieferer erwartete 40 bis 41 Milliarden Euro an Umsatz und eine bereinigte Rendite von drei bis vier Prozent für 2024. Im Jahr davor verdiente ZF bei 46,6 Milliarden Euro Umsatz operativ 5,1 Prozent oder 2,4 Milliarden Euro. Das Ergebnis nach Steuern sackte schon 2023 um zwei Drittel auf gerade noch 126 Millionen Euro ab.
ZF-Chef Holger Klein hat bereits im vergangenen Jahr ein Sparprogramm aufgelegt. Bis 2028 sollen in Deutschland bis zu 14.000 Stellen abgebaut werden, wie im Sommer angekündigt wurde. Das wäre jeder vierte Arbeitsplatz bei ZF hierzulande. Die Pläne stießen auf Protest der Beschäftigten. Der Betriebsrat versucht, in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber einen derartigen Kahlschlag zu verhindern.
(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)