IAB erwartet 2025 weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit

Berlin (Reuters) – Die Arbeitslosigkeit wird in Deutschland in diesem Jahr nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weiter steigen auf durchschnittlich fast drei Millionen.

Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) geht in seiner am Freitag veröffentlichten Prognose von einer Zunahme um 140.000 auf 2,92 Millionen Arbeitslose aus. Der Arbeitsmarkt werde durch die schwache Konjunktur und die Transformationskrise beeinträchtigt. Einen Anstoß für eine Erholung verspricht sich das IAB von dem Milliarden-Finanzpaket auf Bundesebene.

“Aus eigener Kraft wäre keine zeitnahe und durchgreifende Erholung der Wirtschaft absehbar”, sagte Enzo Weber vom IAB. “Die geplanten Fiskalpakete können die Konjunktur aber zum Jahresende beleben.” Für das Gesamtjahr geht das IAB demnach von einem Wirtschaftswachstum um 0,2 Prozent aus. Die sozialabgabenpflichtige Beschäftigung werde nur noch schwach um 60.000 auf einen Höchststand von 34,99 Millionen Personen steigen. Die Zahl der Erwerbstätigen werde im Vergleich zum Vorjahr um 40.000 Personen auf 46,04 Millionen sinken.

Die rechnerisch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehende Zahl der Menschen dürfte nach IAB-Einschätzung noch schwach zunehmen um rund 50.000 auf 48,71 Millionen Personen. Die demografische Alterung werde aber in den kommenden Jahren einem weiteren Anstieg immer mehr entgegenstehen. “Der deutsche Arbeitsmarkt befindet sich im Zangengriff von Wirtschafskrise und Fachkräftemangel”, sagte Weber. “Verlieren die Firmen die Zuversicht auf eine Erholung, sinkt auch die Bereitschaft, neue Stellen zu schaffen oder Arbeitskräfte trotz schlechter Zeiten zu halten und für die Zukunft Jobs aufzubauen.” Für die Transformation würden gerade technische Fachkräfte dringend gebraucht. Deshalb sei eine gezielte Weiterentwicklung und Qualifizierung von Arbeitskräften erforderlich.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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