Studie: Preise für Wohnimmobilien auch 2024 gefallen

Berlin (Reuters) – Die Verkaufspreise für Wohnimmobilien in Deutschland sind einer Studie zufolge 2024 abermals gefallen.

Eigentumswohnungen wurden 1,5 Prozent günstiger gehandelt als 2023, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Montag mitteilte. Einfamilienhäuser notierten um 1,6 Prozent und Mehrfamilienhäuser um 3,0 Prozent unter dem jeweiligen Vorjahreswert. Inflationsbereinigt – also gemessen in aktueller Kaufkraft – lag die Wertminderung rund zwei Prozentpunkte höher. Einen Preisverfall gab es demnach im ersten Quartal. Danach habe zwar eine Gegenbewegung eingesetzt, die aber nicht stark genug für eine positive Jahresbilanz gewesen sei.

“Die absoluten Tiefststände seit dem Einbruch hat der deutsche Immobilienmarkt vorerst hinter sich gelassen und auch die Dynamik bei den Transaktionszahlen hat wieder zugenommen”, sagte IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. “Doch die geld- und außenpolitischen Unsicherheiten haben den Aufschwung zum Ende des vergangenen Jahres teilweise wieder eingebremst.”

Verglichen mit ihren Höchstständen im Jahr 2022 notierten die Preise für Eigentumswohnungen den Angaben zufolge 2024 mit minus 11,4 Prozent immer noch deutlich darunter. Inflationsbereinigt beträgt der Rückgang sogar 18,2 Prozent. Rückgänge habe es in allen Segmenten gegeben, den stärksten bei Mehrfamilienhäusern mit 21,6 Prozent (bereinigt minus 27,6 Prozent).

Auf dem Immobilienmarkt wirken dem IfW zufolge derzeit zwei gegensätzliche Kräfte auf die Kaufpreise. “Zum einen drücken steigende Zinsen auf die Preise”, sagte Zdrzalek. “Zum anderen ist der Wohnungsmangel vor allem in den Städten groß und das Angebot begrenzt, was die Preise antreibt.”

Volatilität und Unsicherheit führten in Großstädten zu teils gegensätzlichen Jahresbilanzen bei Eigentumswohnungen. In Frankfurt zogen die Preise von 2023 auf 2024 um 3,9 Prozent an. Auch in Leipzig ging es mit 1,5 Prozent leicht nach oben. Leichte Rückgänge gab es in dagegen in Dresden (minus 0,6 Prozent) und Berlin (minus 1,8 Prozent). Stärker abwärts entwickelten sich die Preise in München (minus 2,1 Prozent) und Stuttgart (minus 3,2 Prozent). Den stärksten Rückgang gab es in Hamburg: Dort sanken die Preise um 4,9 Prozent im Vorjahresvergleich.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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